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Die 11er Ansammlung an der Atlantis-Wand hat mit Route Nr. 5 ihr vorläufiges Ende erreicht – doch auch im Kochler Urwald gibt es immer ein Wiedersehen: In der Welt der Voralpen-Felsen wimmelt es bekanntlich vor (fast) unüberwindbaren Bewegungshindernissen, zusammengesetzt aus schwer zu haltenden Seitgriffen, schmierigen Auflegern und rutschigen Tritten, welche den einen oder anderen Felsaspiranten schon mal zur Verzweiflung gebracht haben. Die vielleicht interessanteste Aneinanderreihung derartiger Hindernisse bietet Kochels neueste Kreation „Marsupilami”.
Dieses Ur(w)altprojekt stand bereits über 10 Jahre fast unberührt im atlantischen Urwald, gleich neben dem chaotischen Fels-Land namens „Palumbien”, bevor Toni Lamprecht ihm im ausklingenden Frühjahr die erste freie Begehung abringen konnte.
Marsupilami NestDas Alter merkt man der auf den ersten Blick etwas seltsam aussehenden, sehr luftigen Route aber nicht an: das Marsupilami hat zwar wie ihr Comic-Namensvetter das, für Kochel typische weiß-gelb, schwarzgefleckte Muster, eine große Überhangsnase oben und einen ellenlangen Zustieg zur Schlüsselstelle am Ausstieg, doch sind die abwechslungsreichen Züge gespickt mit Untergriffen, Auflegern und Leisten, kleinen scharfen Piranhas, welche zur erfolgreichen Überwindung beachtliche Bewegungs-Kunststücke verlangen. Schnell und rasant müssen die Züge in trickreichen-Szenen aneinander gesetzt werden, um noch einigermaßen frisch an die Schlüsselstelle am Ausstieg zu gelangen. Da hat unser Huba-starker Kletter-Freund alle Hände voll zu tun, denn zusammen mit der 2004 gekletterten „Dalli-Dalli” dürfte diese neue Route im 11.Schwierigkeitsgrad vermutlich zu den schwersten Kletter-Abenteuern im Kochler Dschungel zählen. Der Name Marsupilami leitet sich übrigens ab von Franquin’s Comic-Figur, welche tief im palumbianischen Urwald lebt – mit seiner bezaubernden Gattin und drei ewig hungrigen Kindern in einem federgepolsterten Nest. Witz und Fantasie kennzeichnen die Erlebnisse des mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestatteten Tieres – so hat es unglaubliche Kräfte, Riesengeschick mit seinem sieben Meter langen Schwanz, ist ein Landbewohner und kann doch unter Wasser atmen, kümmert sich liebevoll um Schwächere und versäumt dabei keine Gelegenheit, sich den Bauch vollzuschlagen.