Udo Neumann
Udo Neumann
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 Zusammenschnitt des Livestreams vom 12.5.07, “Das Schrauben und die Analyse” 

Gebt das Klettern denen zurück, die etwas davon verstehen!

war das Motto des ersten Bronx Rock Invitational. Und tatsächlich, die acht eingeladenen Kletterer, von Jonas Baumann, dem Deutscher Bouldermeister 2006 über Kletterlegende & Boulderpapst Toni Lamprecht, Christian Benk (Buildering Weltmeister 2006) und Maxi Klaus, Deutschlands Chefschrauber bei internationalen Wettbewerben, boten eine neue Dimension an Attraktivität für die Zuschauer, die an diesem Abend die einmalige Möglichkeit hatten, den Topkletterern quasi über die Schulter zu schauen und die verschiedenen Stile zu vergleichen.

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 Zusammenschnitt des Livestreams vom 12.5.07, “Das Klettern beim Bronx Rock Invitational 2007” …

Jeder der acht Teilnehmer bekam einen Wandteil im weitläufigen Bronx Rock Boulderbereich zugelost, an dem er mit einem für jeden Teilnehmer gleichen Set von 30 Bleaustone Griffen innerhalb von einer Stunde sein Boulderproblem schrauben musste. Das Schrauben war für den Wettbewerb viel wichtiger, spannender und für die Teilnehmer anstrengender als wir es erwartet hätten. Unter den Augen des Publikums entstanden acht völlig unterschiedliche Probleme, die teilweise übrigens in der Bronx Rock Kletterhalle weiterhin von jederman probiert werden können.

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Im Anschluss erfolgte eine Analyse der Boulder auf der Videoleinwand im Gespräch mit den Teilnehmern und Fachleuten, was den Zuschauern die Möglichkeit gab in bisher nicht gekannten Maße in die Komplexität des Boulderns einzusteigen. Danach wurden die acht gesetzten Probleme im offenen Modus von den Teilnehmern versucht zu klettern. Bewertet wurde dabei nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch der Style und die Kreativität beim Schrauben, also der beste Boulder. Wer sein eigenes Problem nicht klettern konnte bekam 3 Punkte abgezogen, eine Flashbegehung brachte 2 Punkte, eine „normale“ Begehung einen Punkt…

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Gerade frisch aus La Reunion hereingeschwebt dominierte Jonas Baumann das Bronx Rock Invitational 2007 und bestätigte dass er im Moment Deutschlands #1 am Plastik ist. Zielstrebig und konzentriert bebaute er seinen Wandteil #8 mit einem sehr attraktiven, modernen Bewegungsproblem. Modern heisst in diesem Zusammenhang, dass keine dezidierten Tritte geschraubt werden und die Bewegungen deshalb dynamisch und raumgreifend sind. Als einziger kletterte Jonas seine #8. Zweiter wurde der bärenstarke Andre Borowka, der überdies eine interessante taktische Variante beim Schrauben einführte. Andre war Wandteil # 2 zugelost worden. Er schraubte gute Zwischengriffe in die Wand, tastete sich mit ihrer Hilfe an den Schlüsselzug heran und entfernte die Griffe dann wieder. Eine taktische Finesse die wir beim nächsten  Bronx Rock Invitational wohl öfters sehen werden. Andre kletterte seine #2, was ausser ihm nur noch Jonas gelang.

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Wie bereits erwähnt war die Atmosphäre beim Schrauben sehr intensiv. Es zahlte sich aus, einen klaren Kopf und ein Konzept zu haben.  Wahrscheinlich auch deshalb landete Maxi Klaus mit solider Kletterkunst und einem klaren puristischen Problem auf dem dritten Platz. Drei Teilnehmer könnten ihr eigenes Problem leider nicht klettern, was ihren Erfolg innerhalb dieses Modus natürlich zunichte machte. Als schönstes Problem wählten die Teilnehmer Chrissi Benks #6, knapp vor Maxis #5.

Zusammenfassend war das Bronx Rock Invitational 2007 bei Teilnehmern und Publikum ein voller Erfolg. Einhellig waren alle der Meinung das dieser Modus sehr interessante Bewerbe ermöglicht, bei denen der Gewinner auf faire, und für das Publikum sehr attraktive Art ermittelt wird.

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BRI 2007, Was im einzelnen geschah:

Samstag, 12, Mai 2007, 11 Uhr:

Bei diesem ersten Wettkampf haben wir uns dazu entschlossen acht ausgewählte Boulderer aus Deutschland einzuladen, die alle für sich selbst etwas besonderes mitbringen und zur absoluten nationalen Spitze gehören.

Doch erstmal gilt es die heutige Auftaktveranstaltung in diesem neuen Modus über die Bühne zu bringen. Um den Wettkampf bestmöglich zupräsentieren und später auszuwerten, überwachen wir jeden Wandbereichmit einer eigenen Kamera.
Gut, dass die Jungs genauso motiviert sind, wie wir, hier eine geile Veranstaltung hinzuzaubern. Schon Wochen vorher bekamen wir aufgeregte Anrufe mit Nachfragen zum Modus und der Ansage, für jeden Wandteil eigentlich schon einen Boulder im Ärmel zu haben, auch wenn am Veranstaltungstag natürlich jeder bestritt sich ernsthafte Gedanken gemacht zu haben.

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18 Uhr:

Nach der Zulosung der Wandteile kann das Schrauben beginnen. Wie unterschiedlich die einzelnen mit dieser Aufgabe umgehen, wird nun deutlich. Während Daniel Jung sich anscheinend zu Ziel gesetzt hat alle der 32 Griffe in seinem Boulder zu verbauen und sich am Ende wundert, warum er so platt ist, gelingt es Chefschrauber & Routinier Maxi Klaus, ein sehr schön minimalistisches Problem zu schaffen und dabei nur ein Minimum an Griffen zu verbauen. Andere wie Tobi Reichert sind eigentlich mit ihrem Boulder schon fertig und bekommen dann doch noch Angst vor der Fitness der anderen Teilnehmer und schrauben sich noch ins persönliche Nirvana. Denn, wer später seinen eigenen Boulder nichthochkommt muss mit saftigen Punktabzügen rechnen und dies noch auszugleichen ist fast unmöglich. Die Anspannung ist den Teilnehmernauf die Stirn geschrieben, nicht nur aufgrund der für einige ziemlich neuen Aufgabe des Schraubens, sondern auch aufgrund des engen Zeitrahmens von einer Stunde. Das dabei trotzdem noch kreative Ideen zustande kommen, beweist Andre Borowka, der mit einer taktischen Variante glänzt, die vorher so niemand auf der Rechnung hatte. Erschraubt sich die wenigen Kellen, die im Griffset zu finden sind so hin, dass er damit die schweren Stellen weiter oben auschecken kann ohne viel Kraft zu verlieren. Später schraubt er sie einfach wieder raus und die anderen Teilnehmer haben das Nachsehen. Eine Variante, diebei den Folgeveranstaltungen wohl in Zukunft öfters zu beobachten sein wird. Das Publikum auf jeden Fall ist begeistert und von einem langweiligen ersten Teil der Veranstaltung ist nichts zu spüren. DieSpannung liegt in der Luft und alle Themen zur Überbrückung eventueller Spannungsabbrüche, die sich Christoph Driever bei der Moderationzurechtgelegt hatte, sind überflüssig.

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19.30 Uhr:

Die Analyse, welche den Zuschauern noch vor dem eigentlichen Wettkampf einzelnen Besonderheiten der Boulder nahe bringen soll, geht trotz etwas Chaos hinter den Kulissen, gut über die Bühne. Wir befragen dieTeilnehmer zu ihren Bouldern und spielen Zeitgleich Fotos auf die große Leinwand um sie dem Zuschauer bestmöglich nahe bringen zu können. Auch eine Neuerung, die aufgrund des offenen Modus möglich ist.

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20.00 Uhr:

Dann startet der Teil des sportlichen Vergleichs und sofort wird deutlich, wer schon einige Körnchen zuviel beim Schrauben gelassen hat. Den Wettkampf hat am Ende ganz klar und deutlich Jonas Baumann gewonnen, als bester Boulder wurde nach einem Stechen das Problem von Christian Benk gekürt und die Stylewertung nahm Tobi Reichert mit nach Hause für seine Kampfesleistung an seinem Boulder trotz kaputter Schulter. Wettkampf hin oder her, wieder war ein Aspekt in den Vordergrund gerückt, der das Bouldern schlussendlich doch prägt: Wir hatten gemeinsam mit Freunden eine super Session, bei der sich am Ende jeder als Sieger fühlen durfte und irgendwann alle taktischen Überlegungenüber den Haufen geworfen wurden um einfach Spaß zu haben. Und das war unser Ziel. Ausserdem ist der sportliche Wert durch die verschiedenen Neuerungen in dieser Form des Boulderwettkampfs vielleicht sogar noch höher als bei den klassischen Modi.

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